Montag, 13. August 2012

Dem Pferd Tanzen beibringen


Welche  einfachen Tanzschritte kann das Pferd lernen? Es kann vorwärts, rückwärts , seitwärts gehen und sich drehen.

Um frei mit uns Tanzen zu können , können wir keinen Strick am Halfter des Pferdes gebrauchen. 

Es sollte also frei vor, zurück und seitwärts gehen .

Das Pferd darf zurück nicht als Strafe sehen. Für das Pferd ist es am Anfang unangenehm zurück zu treten da es nicht  hinter sich sehen kann und somit ins Nichts läuft. Es muss uns vertrauen das ihm nichts passiert wenn wir es zurückschicken.

Ich habe angefangen in dem ich neben dem Pony stand und erst einmal nur 2-3 Schritte voran gegangen   und dann angehalten bin.

Voran gehen heißt bei uns Voran. Ich habe also das Pony aufgefordert mit mir voran zu  gehen und habe dann Stopp gesagt damit er anhält. Ist er nach den 2-3 Schritten angehalten gab es CB.
Das haben wir ein paar Tage lang geübt (so was kann man immer zwischendurch beim Führen üben) Nachdem ich dann gar nichts mehr sagen musste sondern er einfach nur mich gespiegelt hatte,  bin ich 2 Schritte zurück gegangen und habe zurück gesagt.

Pony war erst mal verdutzt. Das Wort zurück kannte er schon, aber nicht in diesem Zusammenhang.
Da er nicht zurück gegangen ist, ist die Belohnung ausgefallen. Also wieder voran und CB . Zwischendurch bin ich dann wieder einfach 2 Schritte zurück gegangen und habe gewartet. Nach ein paar mal ist er 1 Schritt zurück getreten und es gab CB.

An diesem Tag haben wir die Übung dann beendet damit er  darüber nachdenken konnte .

In den Tagen darauf lief es immer besser , wir konnten also 2-3 Schritte vor und wieder zurück.



Vorwärts/ Seitwärts und richtig Seitwärts



Um dem Pferd das Seitwärts  beizubringen  ist es gut wenn es ein Halfter trägt. Ich stand seitlich von ihm und habe in das Nasenstück vom Halfter gefasst so das ich den Kopf etwas zu mir nehmen konnte.

Dann habe ich ihn aufgefordert voran zu treten und mit der Gerte  hinten an die Beine getippt.

Pony versuchte voran zu treten ich bin mitgegangen und habe Kreuz gesagt (für uns das Wort für Beine überkreuzen) Sobald er seine Beine nur etwas überkreuzt hatte habe ich geklickt.

Nach und nach hat er es verstanden und ich konnte die Hand im Halfter immer mehr lockern bis ich sie ganz wegnehmen konnte.

Ich tippte ihn nur noch Hinten an den Beinen an um ihn aufzufordern auch seine Hinterbeine zu kreuzen.

Nachdem das Pony nun  auf das Wort Kreutz nun voran ging und seine Beine dabei kreuzte habe ich meine Position von Seitlich nach vorne verändert. Ich habe mich also immer mehr vor das Pferd gestellt.
Mit der Gerte habe ich nicht mehr seine Hinterbeine angetippt sondern ihn an der Seite berührt und bin selbst in Bewegungsrichtung gelaufen.

Am Anfang ist Luke noch mehr in mich reingelaufen weil er ja immer noch dachte  kreuz heißt Vorwärts/ Seitwärts.

Mit der Zeit bekam er seine Beine immer mehr unter Kontrolle und lief richtig Seitwärts.

Je nachdem wo ich stehe geht er also vorwärts/ seitwärts oder richtig Seitwärts.

Nach einiger Zeit musste ich ihn auch nicht mehr mit der Gerte am Körper berühren es reichte wenn ich die Gerte  längst du seine Seite zeigte. Mit dem anderen Arm zeige ich Waagerecht in die Richtung in die er Seitwärts treten soll. Auf Körperhaltung und das Wort Kreuz geht  er also Seitwärts.

Auch wenn ich es nicht erwähnt  habe... natürlich bekam er für richtige Arbeit auch seine CB

Pferd kann nun Vorwärts, Rückwärts und Seitwärts.


Vor dem Pferd stehen Vorwärts und Rückwärts.

Zum Tanzen möchte ich aber vor dem Pferd stehen und nicht seitlich neben ihm, zudem das Pony ja nur richtig Seitwärts geht wenn ich vor ihm stehe. Also muss er lernen vor und zurück zu gehen wenn ich vor ihm stehen.

Für ein Pferd ist es jedes Mal eine neue Übung wenn ich meine Position verändere. Darum ist es auch wichtig das ich alle Übungen auch von ihm links oder rechts stehend übe.

Ich stehe vor dem Pferd  und sage komm. Kommt es 2 Schritte auf mich zu und bleibt stehen sobald ich stehe gibt es CB.

Das habe ich ein paar mal geübt. Danach hab ich nach dem stehen bleiben zurück gesagt und erst einmal abgewartet. Passiert nichts sagt man noch mal zurück und tippt das Pferd an die Brust.

Da das Pferd bisher schon  gelernt hat das es mitdenken soll und das es eine Belohnung geben könnte wird es zurückgehen . Nach 2-3 Schritten sagen wir Stopp und halten an. Bleibt das Pferd stehen bekommt es seine CB.

So übt man vor und zurück klappt es gut hört man für den Tag auf.

Am nächsten Tag übt man wieder vor und zurück und danach das Seitwärts was das Pferd ja schon kann. Erst geht es nur stockend voran aber nach und nach wird das Pferd versuchen uns zu spiegeln (jedenfalls hat Luke es so gemacht)

Pferd kann also vor, zurück uns seitwärts.

Die Drehung


Für die Drehung trägt das Pferd wieder ein Halfter mit einem Strick. Ich stelle mich links neben das Pferd und schaue in die gleiche Richtung wie das Pferd. Das Pferd steht also rechts von mir. Der Strick geht seitlich ( nicht auf meiner Seite) am Pferdehals entlang über seinen Rücken und ich nehme den Strick auf meiner Seite dann an.

Mit meiner Linken hand mache ich eine Kreiselnde Bewegung und sage : Turn

Im gleichen Moment zupfe ich am Strick so das, das Pferd sich rumdreht (von mir weg). Ich selbst gehe ein paar Schritte zurück um dem Pferd den weg rum frei zu machen (ansonsten steht man im Weg und wird vom Pferdehintern weggedrückt.)

Das übe ich mehrmals mehrere Tage lang. Immer mit Strick am Halfter.

Sobald sich das Pferd schon auf das Handzeichen und auf das Wortkommando in Bewegung setzt.... kann ich den Strick weglassen.... und ohne Strick die Drehung üben.

Erste Übung auf dem Weg zum Apportieren: Das berühren eines Gegenstandes


Das Pferd soll verstehen lernen: wenn es etwas für uns macht gibt es eine Belohnung.

Viele benutzen für diese Übung einen Target stick. Ein Stock mit einem kleinem Ball am ende. Man kann auch eine  kurze Springgerte  mit einer kleinen Klatsche am ende benutzen. Was man benutz ist egal. Es kann auch eine Bürste oder ein Ball sein.

Ich habe bei Luke mit einem Ball und einem Klickwort begonnen (Ich hatte damals noch keine Ahnung vom Clickern )

Ich habe den Ball vor Luke gelegt und ihn aufgefordert ihn zu berühren. Den Ball in den Händen gehalten und gewartet bis er den Ball mit der Nase berührt. Nachdem er den Ball berührt hat habe ich geklickt und ihm seine Belohnung gegeben. Ich kürze dieses verfahren ab jetzt mit CB ab.

Nachdem das mehrmals gut geklappt hatte, habe ich den Ball auf die Erde gelegt. Habe gesagt: Nase Ball und sobald er ihn berührt hat CB.

Wenn er den Ball nicht mit der Nase  berührte gab es keinen Klick und natürlich auch keine Belohnung.

Das haben wir mehrere Tage lang geübt. Danach  habe ich anstatt des Balles einen anderen Gegenstand genommen (ein Seilring für Hunde) und damit geübt.

Luke kannte nun das Wort: Ball und das Wort: Ring


Damit er die beiden Gegenstände auch wirklich unterscheiden konnte habe ich den Ring und den Ball vor ihm gelegt und ihn aufgefordert entweder den Ball oder den Ring zu berühren.

Ich habe also entweder Nase Ball oder Nase Ring gesagt. Hat er den richtigen Gegenstand angestupst bekam er CB


Nun kann ein Pferd einen Gegenstand mit der Nase oder den Hufen berühren.

Luke sollte lernen das Wort Nase zu verstehen. Das Wort Fuß für Huf kannte er schon durchs Hufeauskratzen.

Wieder nahm ich den Ball zur Hilfe. Erst einmal durfte er den Ball mit der Nase berühren. Dann wechselte ich das Wort Nase einfach mit dem Wort Fuß für seinen Huf aus. Also sagte: Fuß Ball anstatt Nase Ball. Da stand er erst mal verwirrt da und schaute Ball und mich an. Natürlich versuchte er erst weiterhin den Ball mit der Nase zu berühren um dafür sein CB zu bekommen. Ich blieb aber eisern und gab ihn nichts sondern tippte mit meiner Gerte seinen Huf an und sagte: Fuß Ball.

Eher aus Wut ( Luke ist ein bisschen Cholerisch) trat er nach dem Ball und bekam sein CB. Ich ließ ihn ein paar Minuten zum denken und wiederholte den Vorgang. Wieder benutze er erst seine Nase und nachdem er nichts bekam , trat er wieder wütend nach dem Ball und wieder CB.

Man hat es ihm regelrecht angesehen wie ihm ein Licht aufging. Es machte in seinem Kopf Klick und  er hat verstanden.

Das habe ich dann ein paar Tage lang wiederholt.

Das gleiche wurde dann mit dem Ring geübt.

 Nun konnte er den Ball oder den Ring entweder mit dem Huf oder der Nase berühren.

Wichtig ist immer das man mit einer Übung aufhört die das Pferd schon kann.





Das Aufheben eines Gegenstandes.

Da er einen Ball schlecht aufheben kann habe ich für diese Übung den Ring und meine Gerte benutzt. Beides Gegenstände die er gut fassen kann.

Erst wurde er aufgefordert den Ring (Gerte) mit der Nase zu berühren und es wurde geklickt.

Nach einigen malen habe ich dann aufgehört zu  klicken und habe anstatt Nase Ring – Nimm Ring gesagt und abgewartet.

Luke hat trotzdem versucht den Ring mit der Nase oder den Hufen zu berühren. Die Belohnung blieb aus. Man muss hart bleiben.  Macht das Pferd aber kleinste Anzeichen in den Ring zu beißen gibt es  CB.

Bleibt der Erfolg aus nimmt man einen anderen Gegenstand den das Pferd schon kennt und fordert es auf  mit Nase Gegenstand  auf den Gegenstand zu berühren damit es zum Schluss noch sein CB bekommt.

Man übt so lange weiter bis das Pferd den Gegenstand hoch nimmt und  nach dem Klick fallen lässt.


Angeben des Gegenstandes


Ich habe hierzu die Gerte benutz weil sie etwas raussteht und ich die Gerte gut an mich nehmen kann.

Ich habe Luke aufgefordert die Gerte zu  nehmen  und gesagt Nimm  Pitsch (unser Wort für Gerte)
 Normaler weise habe ich nun geklickt und Luke hat die Gerte fallen gelassen.

Diesmal habe ich aber ein paar Sekunden abgewartet und die Gerte gefasst. In dem Moment habe ich Gib gesagt und Geklickt worauf Pony die Gerte losgelassen hat und CB

Dies habe ich einige male wiederholt und die Gerte immer mehr in meine Hand fallen lassen also nicht gezielt genommen. Hat er die Gerte zu früh fallen gelassen gab es keinen CB , habe ich sie nehmen können gab es ein CB.

Nun muss man schauen das man etwas vom Pferd wegsteht und schauen muss das man den Gegenstand annehmen kann.  Je nachdem wo man am Pferd steht kann es nicht genau sehen wo unsere Hand grade ist . Alles was direkt vor dem Pferd passiert ist im toten Winkel und es muss genau aufpassen. Schafft es uns den Gegenstand zu geben gibt es nicht nur einen CB sondern es wird noch überschwänglich gelobt.


Nach einigen Übungseinheiten wird das Pferd versuchen uns den Gegenstand rüber zu reichen.

Später kann es einem auch eine vom Pferd aus runter gefallende Gerte oder Handschuh wieder angeben ( sehr praktisch )

Ich habe festgestellt um so mehr man mit einem Pferd Klickert um so schneller lernt es. Wenn ich am Anfang noch Wochen für eine neue Lektion gebraucht habe ... lernt er es heute in wenigen Stunden.

Gezielt übe ich 1 mal die Woche ca. 30- 40 Minuten mit ihm.
Wir haben einen Spieltag die Woche. Luke liebt es und könnte eigentlich jeden Tag stundenlang spielen.

Nur darf man nicht vergessen, auch ein Pferd braucht Zeit um neue Aufgaben zu verdauen und man kann es leicht überfordern.

Täglich spielen wir dann neben dem Reiten ca. 5-10 Minuten und sei es nur ein paar Schritte Tanzen.

Bodenarbeit, Zirkuslektionen, Tricks mit dem Pferd Spielen


Bodenarbeit, Zirkuslektionen, Tricks

mit dem Pferd Spielen



Ich wurde schon oft gefragt wie ich meinem Pony das Apportieren , das Ballspielen oder das Ablegen beigebracht habe.

Zu aller erst : Ich arbeite mit positiver Verstärkung.
Das heißt: macht das Pony etwas gut-  bekommt er auch was dafür und zwar das was für ihn der größten Anreiz darstellt etwas noch einmal zu tun.
Ich bezahle sozusagen mein Pony für seine Arbeit.
Im Fall von meinem Pony sind das Möhrenstückchen oder Kekse.

Ich arbeite auch nicht für umsonst.  Mein Anreiz ist die Bezahlung in Form von Geld.
***
Ich versuche damit meinem Pony etwas ohne Druck beizubringen und fordere ihn auf freiwillig mit zu arbeiten.

Er soll später ohne Zaum und Halfter folgen und mitarbeiten... egal wo. Er soll Spaß an der Arbeit mit mir haben und mir in jeder Lage vertrauen.

Ich glaube nicht das man ein Pferd dominieren kann, für ein Pferd sind wir Raubtiere und keine komisch aussehenden Pferde.





Wie fängt man am besten damit an?

Als erstes sollte man die Pferdesprache lernen, es ist wichtig das wir das Pferd verstehen, wissen ob es ihm gut geht, was es uns mitteilen will. Ein Pferd kann dir genauso mitteilen ob es etwas gut oder schlecht findet. Ob es etwas verstanden hat oder eben grade nicht.

Wir müssen wissen ob es jetzt den Kopf schüttelt weil es grade  aufgeregt ist und etwas super toll findet (der ganze Kopf wird hin und hergeschüttelt) oder ob es den Kopf schüttelt damit wir weg gehen (langer etwas steif wirkender Hals der Kopf schüttelt als wenn es Nein sagen würde, Ohren meistens zurückgelegt ) weil es sich die Aufgabe abschütteln will.

Ohren anlegen kann heißen Geh weg ich will das nicht oder aber auch  im übermut (oft mit gleichzeitigen Kopfschütteln und ausgefahrenen Schlauch): He lass uns spielen.

Stampfen mit dem Vorderbeinen kann betteln bedeuten oder auch eine Drohgebärde darstellen genauso wie kleine Kinder aufstampfen wenn sie etwas nicht wollen)

Über Pferdesprache gibt es viele gute Bücher. Ich gehe jetzt  aber mal davon aus, das wenn man ein Pferd besitzt oder mit Pferden zu tun hat die Pferdesprache deuten kann oder es zu mindestens  versucht.


Was du deinem Pferd beibringen kannst liegt an deinem Pferd.  Für Zirkuslektionen wie das Kompliment, Bergziege, Knien und Sitzen sollte das Pferd keine Probleme mit den Beinen haben.

Bei Pferde die sehr Dominant wirken und gerne mit den Beinen nach vorne ausschlagen sollte man nicht mit dem Spanischen Schritt oder dem Steigen anfangen.

Wichtig ist bei allen was wir machen soll unser Pferd uns vertrauen und genauso wichtig ist das wir unserem Pferd vertrauen.

Das Pferd mit dem Clicker (oder Klickwort) vertraut machen.

Um dem Pferd sagen zu können WANN es etwas richtig gemacht hat benutze ich gerne einen  Clicker oder ein Klickwort. Wenn man ein Klick Wort benutzten möchte sollte man eines wählen  welches man ansonsten nicht benutzt. Also nicht: Ja, Super, toll, fein.... denn diese Wörter rutschen einem schnell mal raus und das Pferd wird es nicht als Klickwort verstehen.  Das Klickwort sollte auch sehr kurz sein und muss genau nach dem gewünschten verhalten gegeben werden.

Das Klickgeräusch oder Klickwort bedeutet für das Pferd: Genau in diesem Moment hast du es richtig gemacht dafür gibt es gleich eine Belohnung.

Es ist NICHT  die Belohnung

Um dem Pferd den Clicker näher zu bringen  Klickt man mit dem Clicker und gibt dem Pferd sofort eine Belohnung. Das wiederholt man so ca. 20 mal. Danach lässt man das Pferd in Ruhe und wiederholt es am nächsten Tag wieder.

Am dritten Tag stellst du dich neben deinem Pferd und Klickst. Jetzt sollte dein Pferd seinen Kopf zu dir drehen und eine Belohnung fordern. Wenn es das macht hat es verstanden das wenn es Klickt eine Belohnung gibt.


Wenn es nicht nach einer Belohnung fragt, wiederholst du das ganze so lange bis es sich nach dem Klick zu dir umdreht und seine Belohnung fordert.

Der Clicker ist installiert J